Zu mir:


Seit frühester Jugend hat mich Tanz fasziniert, aber die Zeit war damals noch nicht reif, und so wandte ich mich erst einmal anderen Dingen zu.


1998 erwachte dann die lang schlummernde Leidenschaft wieder, und ich engagierte mich voller Ehrgeiz im Tanzsportverein beim Standard-Latein-Training und tanzte außerdem mit Feuereifer Salsa und Tango Argentino, zwei Stile, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Schon damals war ich von den Gegensätzen fasziniert. Mit der Zeit wurde ich zunehmend unzufrieden, da das begrenzte Können und Engagement der jeweiligen Tanzpartner meine Entfaltungsmöglichkeiten sehr einengte und da der Turniertanz mit seinen festen Regeln mir keinen Raum für Kreativität und Phantasie ließ. Nebenbei nahm ich einige Jahre Ballettunterricht und lernte dort viele wichtige Grundlagen, die mir bis heute sehr nützen.


2001 entdeckte ich den Solotanz für mich, der mich endlich unabhängig machte von den Fähigkeiten, dem Einsatz und den Launen eines Tanzpartners. Allen voran faszinierte mich der Flamenco mit seinen stolzen und temperamentvollen Bewegungen und den kraftvollen Zapateados (Rhythmusklopfen mit den Füßen), durch die ich mein innerstes Empfinden am besten zum Ausdruck bringen kann. Meine Faszination für diesen außerordentlich komplizierten und schwierigen Tanz ist seitdem ungebrochen. Bei meiner Vorliebe für Gegensätze wird es niemanden wundern, dass ich ebenso dem orientalischen Tanz mein Herz öffnete und auch diese Begeisterung bis heute anhält. Ich nahm mehrere Jahre lang Unterricht und bilde mich seitdem regelmäßig durch Lektüre und Workshops zu den verschiedenen Stilen weiter.


Für mich verkörpert der Flamenco trotz aller Rüschen und Blumen im Haar das männliche Prinzip, der orientalische Tanz dagegen das weibliche. Jede Frau hat ja männliche Anteile und umgekehrt, und in jedem Horoskop gibt es sowohl Mars als auch Venus. Ich fühle mich wunderbar vollständig, da ich beide Prinzipien in mir vereine, und genieße es, dass ich das durch die gegensätzlichen Tanzstile ausdrücken kann; allerdings ist meine innere Frau etwas schüchtern und versteckt sich gern hinter dem inneren Mann.


In den ersten Jahren habe ich jede Choreographie genau so getanzt, wie ich sie von der Lehrerin gelernt habe, und ich war verzweifelt, wenn ich nicht alles bis ins kleinste Detail erklärt bekam. Im Laufe der Jahre habe ich meine eigene Kreativität entdeckt und meinen eigenen Stil entwickelt. Bei Auftritten präsentiere ich nur noch meine eigenen Choreographien, weil ich so am besten meine persönliche Eigenart ausdrücken kann.


Stillstand bedeutet Tod, und solange ich lebe, dürste ich danach, Neues zu lernen und zu erfahren. Daher übe ich nicht nur ständig weiter und vertiefe meine Kenntnisse und meine Fertigkeiten in den genannten Tänzen, sondern informiere mich auch theoretisch sowie praktisch in Workshops und Kursen über andere Tanzstile. Ich habe im Laufe der Zeit aus verschiedenen Tänzen Elemente übernommen und in meinen persönlichen Stil integriert.


Ich bin immer auf der Suche nach neuen Liedern, die mich zum Tanzen inspirieren, und entwickle dazu neue Choreographien. Mittlerweile sind das so viele, dass ich gar nicht mehr die Zeit habe, alle einzustudieren; so bin ich auf die Idee gekommen, diese Tänze in Workshops an andere interessierte Frauen weiterzugeben. Ich präsentiere selten demselben Publikum einen Tanz zum zweiten Mal, sonder bemühe mich, meine Zuschauer immer wieder mit Neuem zu fesseln.


Mein Künstlername bezeichnet meine Haarfarbe, wie das bei Flamencosängerinnen und -tänzerinnen häufig ist. La Rubia bedeutet auf Spanisch "die Blonde".


Ich habe aber noch eine zweite Leidenschaft: Schon als kleines Mädchen habe ich versucht,  Puppenkleider zu nähen. Dabei habe ich meine ersten Näherfahrungen gesammelt. Als Teenager bekam ich eine eigene Nähmaschine geschenkt, und seitdem nähe ich den größten Teil meiner Kleidung selbst. Besonders viel Spaß macht mir die Anfertigung meiner Tanzkostüme! In diese Kleider fließt ganzes Herzblut. Ich liebe es, in Stoffgeschäften herumzustöbern und nach schönen Stoffen für Flamenco- oder Bauchtanzkleider zu suchen. Weite Röcke, Pluderhosen und Bindeblusen sind schnell genäht. Die Volants an den Flamencokleidern sehen nach viel Arbeit aus, aber das geht noch vergleichsweise schnell, denn die Nähmaschine nimmt mir ja die Hauptarbeit ab. Was mit Abstand am längsten dauert, ist die Verzierung der Bauchtanzkleider und besonders der Hüfttücher. In tagelanger Kleinarbeit häkel ich mit Hingabe Pailletten und Münzen auf und vernähe die Fäden sorgfältig. Durch die Münzen steche ich zweimal, damit sie auch wirklich dauerhaft halten. Zu besonderen Anlässen verschenke ich solche Hüfttücher an liebe Freundinnen, da die Arbeit nicht mit Geld aufzuwiegen ist.


Als ich die wunderschönen, selbstgezauberten Kostüme von Aisha Hayal aus Amberg, einer bemerkenswert vielseitigen Künstlerin, aus der Nähe bewundern durfte, bin ich darauf gekommen, dass es zwar enorm zeitaufwändig, aber dafür viel schöner und eleganter ist, wenn ich meine Kostüme nicht mit der Maschine mit vorgefertigten Borten und Paillettenmotiven, sondern komplett selbst mit der Hand besticke. Ich bin dabei, etliche meiner alten Sachen "aufzuhübschen".


Die meisten meiner Kleider haben kleine Fehler. Aber es wäre ja langweilig, genau dasselbe Kleid noch einmal zu nähen, wenn ich durch Probieren herausgefunden habe, was ich besser hätte machen können. Wenn Euch mein Stil gefällt und Ihr in Kauf nehmt, dass nicht alles 100%ig exakt ist, fertige ich gern nach Euren Wünschen individuelle, maßgeschneiderte Einzelstücke an. Auch wenn Änderungen nötig sind oder Ihr nicht die in der Konfektion üblichen Körpermaße habt, könnt Ihr Euch an mich wenden.

                    

Ein Blick in die Kostümwerkstatt